Einträge zum Stichwort "Hoax"

nachgemachte Uni-Website verkündet Nachrichten von gefakten Projekten

20. November 2007

Uni Lüneburg Telepolis berichtet über das Werk von Kommunikationskünstlern aus Lüneburg, die kurzerhand eine neue Website für die dortige Universität aufgebaut haben. In dem seriös anmutenden Internetauftritt wird über zahlreiche öffentlichkeitswirksame Projekte, wie Besuche berühmter Politiker, Bauvorhaben von Architektur-Preisträgern und Wirtschaftspartnerschaften berichtet.
Ein Image-Video führt den Besucher durch eine modern anmutende Hochschul-Welt.

Falscher Osama stört Wirtschaftsgipfel in Australien

8. September 2007

Osama Mit schwarzen Limousinen bestückt mit der kanadischen Nationalflagge gelang es einer Comedy-Truppe des Fernsehsenders ABC mehrere Polzeikontrollen zu passieren und in die Sperrzone des Hotels von US-Präsident Bush in Sydney einzudringen. Besonders pikant: einer der Schauspieler war als Osama bin Laden verkleidet. Erst wenige Meter vor dem Hotel wurden die falschen Diplomaten von den Sicherheitskräften gestoppt.

Artikel auf Spiegel-Online: Falscher Osama schafft es fast bis zu Bush
Artikel bei n24: Australischer Bin Laden besucht Bush
Artikel bei der Netzzeitung: Australischer bin Laden besucht Bush

Falscher Redner hält Rede auf Politkongress

28. August 2006

Deputy Assistant Secretary Rene OswinDem Aktionisten Andy Bichlbaum der Künstlergruppe “Yesmen” gelang es, sich auf einem Kongress für Stadtentwicklung in New Orleans als Stellvertreter eines hochrangigen Politikers auszugeben und unter einem Vorwand dessen geplante Rede auf dem Kongress in Vertretung zu halten.
Allein die Aussage, dass der für die Veranstaltung eigentlich eingeplante Mitarbeiter des Ministeriums einen wichtigen Termin mit Präsident Bush wahrnehmen müsse und daher nicht wie geplant auf der Veranstaltung erscheinen könne, reichte dem unter falschem Namen auftretenden Hochstapler aus, um die Kongressveranstalter in die Irre zu führen.

Virtuelle U-Bahn fährt bremer Touristen in die Irre

7. Februar 2006

HBUWer im Internet nach Verkehrsanbindungen in der Stadt Bremen sucht, findet mitunter die Seiten der Bremer U-Bahn (HBU). Dort lassen sich erwartungsgemäß detaillierte Fahrpläne und Angaben zum Liniennetz abrufen. Auch gibt es weitere Hintergrundinformationen zum Verkehrsunternehmen und sogar einen Online-Shop mit Merchandising-Artikeln der HBU.
Allerdings wird – vor allem für Fahrgäste von ausserhalb – nicht gleich offensichtlich, dass es in Bremen gar keine U-Bahnlinien gibt. Der professionell gestaltete Internetauftritt entpuppt sich als Diplomarbeit eines bremer Studenten, der die Aufgabe hatte, eine Unternehmensdarstellung zu entwickeln.
Nichtsdestotrotz gehen nach eigenen Angaben des Betreibers täglich Anfragen zu Verkehrsverbindungen und Fahrpreisauskünften von nichts ahnenden Online-Besuchern ein.

Homepage der Bremer U-Bahn: http://www.die-bremer-ubahn.de/

Yahoo-Imitat kündet von chinesischer Invasion auf Japan

30. November 2005

Mindestens 66.000 Websurfer fallen auf den schlechten Scherz herein

Einem scheinbar unausgelasteten Programmierer waren die Krisenherde dieser Welt nicht genug. Aus welchen Gründen auch immer bastelte er eine gefälschte Yahoo-Webseite und veröffentlichte dort einen Artikel, der die Invasion chinesischer Truppen auf der japanischen Insel Okinawa ankündigte.

Auf die Geschichte mussten vor allem Japaner hereinfallen, da der Text auf Japanisch geschrieben war und auf einer Spoofing-Seite stand, die die japanische Yahoo-Webseite imitierte. Der 30-jährige Täter gab den Artikel außerdem an die Nachrichtenagentur Kyodo weiter. Die Geschichte war laut Nachrichtenagentur AP überschrieben mit ‘America, Oct. 18 Kyodo’, es folgte die Zeile: ‘Chinese Military invades Okinava’.

Der Programmierer wurde inzwischen von der Tokioter Polizei festgenommen. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler den Computer des Täters, der gestanden hat und die Tat angeblich mittlerweile bereut. Insgesamt 66.000 Mal wurde die Seite bis zu ihrer Abschaltung am 19. Oktober besucht.

Echte Nachrichten von gefälschten Politikern

13. Juli 2005

Jakob Maria Mierscheid, MdBMeldung von tagesschau.de:

Angeblicher Parteiaustritt
Schmutziges Spiel mit Mierscheid

Wahlkampf mit allen gemeinen Tricks – eine Falschmeldung aus Berlin lässt Schlimmes für die kommenden Wochen befürchten. Am Morgen verbreiteten die Nachrichtenagenturen Reuters und DDP eine Meldung, die die SPD im Mark erschütterte. “Abgeordneter Mierscheid verlässt die SPD” hieß es da. Aus Empörung über die Arbeitsmarktreform der Sozialdemokraten habe der gelernte Schneidermeister sein Parteibuch zurückgegeben.

News-Schock für Nachrichten-Hasen
Die Nachricht elektrisierte auch die Redaktion von tagesschau.de. Schließlich ist Jakob Maria Mierscheid nicht irgendwer. Notabene seit 25 Jahren sitzt Mierscheid für die SPD im Bundestag und wurde dort aber nie gesehen. Manchen gilt der 72-Jährige deshalb als Inbegriff des Hinterbänklers, andere halten ihn schlicht für ein Phantom.

Legendär aber waren und sind seine Presseerklärungen. Erst Ende Januar hatte er seiner Fraktion mitgeteilt, er wolle ihr “noch viele Jahre erhalten” bleiben. Mit Nikotinverzicht, Sport, fischreicher Ernährung und Beta-Blockern beabsichtige er, seine Lebenserwartung um 270 Prozent zu erhöhen.

Umso überraschender kam seine vermeintliche Ankündigung, er sei aus der SPD ausgetreten und strebe eine Kandidatur für das Linksbündnis an. Die besten Analytiker auch dieser Redaktion kamen zu einer Sondersitzung zusammen und tagten seither in Permanenz. Würde die SPD nun auseinander brechen? War dies der Todesstoß für Schröder und Müntefering? Und wie würden die Börsen, wie die fiebrigen Analysten reagieren?

Einmal Sozialdemokrat, immer Sozialdemokrat
Just als die Sender erwogen, ihr Programm für Sondersendungen zu unterbrechen, kam das Dementi. Er bleibe natürlich in der SPD, erklärte Mierscheid. Der Linkspartei müsse es “dreckig gehen, wenn sie meint, sich mit Falschmeldungen und dem Missbrauch meines guten Namens Aufmerksamkeit verschaffen zu müssen”, ließ der 72-Jährige via SPD-Fraktion erklären.

Nun rätselt “tout” Berlin, wer wirklich hinter dieser perfiden “Ente” steckt. Handelt es sich tatsächlich um einen abgeschmackten PR-Gag des Linksbündnis? Oder versuchten Konservative, einen Keil in die politische Linke insgesamt zu treiben? Oder war es ein verklausulierter Hilfeschrei der letzten Linken in der SPD? Die Jagd auf die Fälscher ist eröffnet. Jakob Maria Mierscheid wird uns auf dem Laufenden halten.

Das ganze Geheimnis: Jakob Maria Mierscheid ist ein fiktiver Politiker. Er taucht zwar mit einer Biographie auf der Internetseite des Bundestags auf, existiert jedoch nicht wirklich. Wer ihn erfunden hat, ist unbekannt. Es wird vermutet, dass sich SPD-Mitarbeiter seit Jahren einen Spaß daraus machen, Erklärungen unter seinem Namen herauszugeben.

Originalmeldung auf tagesschau.de: Schmutziges Spiel mit Mierscheid

Im Unterwasserzug nach New York

6. Juni 2005

UnterwasserzugFranzosen wollen per Unterwasserzug nach New York

50.000 bewerben sich um Ticket

Es ist nicht allzu lange her, da war das Verhältnis zwischen den USA und Frankreich derart angespannt, dass der US-Kongress offiziell beschloss, in seinen Cafeterias statt “French Fries” “Freedom Fries” anzubieten. Zwei Jahre später scheinen das die meisten Franzosen vergessen haben – denn in der vergangenen Wochen rissen sie sich um ein Internet-Gewinnspiel, bei dem eine Reise nach New York verlost wurde. Per Bahn.

Nach französischen Zeitungsberichten wollten 50.000 Menschen unter den ersten Passagieren des Unterwasserluxuszuges ‘Océane’ sein. Landesweit hatten 2600 Plakate mit der Internet-Adresse für den Bau des Transatlantik-Tunnels geworben. Durch die Röhre werde New York in acht Stunden erreichbar, so die Botschaft, die viele fortschrittsgläubige Franzosen glaubten.

Das Ganze war jedoch nur ein Werbegag der Bahngesellschaft SNCF. Mit der ungewöhnlichen Aktion wollte der Konzern sein Online-Reisebüro bewerben. Weil Reisende “nicht überall mit dem Zug hingelangen”, könnten Kunden bei der SNCF im Internet unter andrem auch Flugtickets kaufen, hieß es auf der Internetseite “Transatlantys” – allerdings erst fünf Tage nach der Kampagne.

Bis dahin hatten jede Menge liebevoller Details die Besucher der Seite von der Machbarkeit dem Mammuttunnels überzeugt. “Mehrere Trillionen Euro” sollten in das Unterwasserbauwerk investiert werden. Es werde aus 54.000 Einzelstücken zu je 110 Meter Länge bestehen.

Alles Quatsch. Wahr ist allerdings, dass die USA die Sache mit den französischen Kartoffelstäbchen inzwischen wieder entspannter sehen. So wurden jüngst bei einem gemeinsamen Abendessen von US-Präsident George W. Bush und dem französischen Staatschef Jacques Chirac – und darauf wies der Präsident höchstpersönlich hin – “French Fries” serviert.

Erfundener Konferenzbeitrag führt zu Einladung auf kybernetischen Fachkongress

30. April 2005

Telepolis berichtet über das Husarenstück zweier Stundenten, die ein Computerprogramm entwickelt haben, um wissenschaftliche Beiträge zu erfinden. Einen mittels des Programms generierten Text mit dem Titel “Rooter: A Methodology for the Typical Unification of Access Points and Redundancy” reichten Sie bei den Organisatoren des Fachkongresses “World Multi-Conference on Systemics, Cybernetics and Informatics” ein. Dieser wurde dort begutachtet und die Autoren erhielten kurzerhand eine Einladung als Redner auf dem Kongress, um ihre Thesen vorzustellen.

Inzwischen wurde der Fake publik und die Studenten von der Rednerliste wieder gestrichen. Es bleibt eine gewisse Schadenfreude auf Seiten der Autoren und das Eingeständnis auf der Website der Kongress-Veranstalter, dass Sie einem Schwindel aufgesessen sind.

Parallelen zu einem anderen speaktakulären Fall, in denen ein Autor mit einem erfundenen Beitrag die wissenschaftliche Fachwelt hinters Licht führte sind ebenfalls im Artikel benannt:

Vollständiger Artikel auf telepolis.de: “Rooter”, Sokal und die fabelhafte Welt der Kybernetik

Website der World Multi-Conference on Systemics, Cybernetics and Informatics: http://www.iiisci.org/sci2005/website/default.asp
Homepage der beiden Studenten mit der Software zum generieren erfundener Fachbeiträge: SCIgen – An Automatic CS Paper Generator

Erfundener Trend regt die Phantasie an

7. April 2005

ToothingSex-Themen eignen sich immer gut für die Quote! Manchmal wird halt auch ein wenig nachgeholfen, um die Reize des Themas in Szene zu setzen. Wenn sich das ganze dann noch mit aktuellen Trends rund um das Thema Mobilfunk und Bluetooth-Hijacking paaren lässt, geht mit einigen Zeitgenossen schonmal die Phantasie durch.

Was die Engländer alles so mit Ihrem Handy treiben, wenn sie gelangweilt in einem Vorort-Zug auf dem Weg zur Arbeit sind, regte viele Medien zu einer Meldung an. Unter dem Stichwort “Toothing” (von der Handy-Netzwerktechnik “Bluetooth” abgeleitet) vermuteten eifrige Trendsucher das nächste große Ding! Von der schnellen Nummer übers Handy bis zum heißen Sex auf der Bahnhofstoilette überschlugen sich die Berichte und zahlreiche Glücksritter machten sich auf in die virtuellen Foren, um sich weitere Anregungen zu holen.

Im nachhinein entpuppt sich das heiße Thema jedoch als viel heiße Luft – eine virale PR-Kampagne, wie sie wohl nur im Internet so schnell an Verbreitung gewinnen kann.

Immerhin ein Lehrstück in Sachen “Behälterfälschung”. Einige an sich bekannte Tatsachen in einen neuen Zusammenhang gerückt, mit ein paar phantasieanregenden Zutaten gespickt und fertig ist der nächste Hoax!

Aprilscherze fluten das Web mit kuriosen Meldungen

3. April 2005

iCopulateDer 1. April ging wieder einmal nicht spurlos an den publizierenden Medien vorüber.

In zahlreichen “seriösen” Zeitschriften und Newsfeeds sowie auch in den Blogs und Foren geisterten diverse als News-Meldung getarnte Aprilscherze durch das Netz.

Eine kleine Kostprobe liefert Golem.de: Von kopulierenden iPods und intelligenten Flaschen